Schröpfen
Das Schröpfen ist eine Therapiemethode, die seit Generationen in der Volksmedizin bewährt und in ihrer Wirkung erprobt ist. Nach Kriegsende, als Medikamente und technische Behandlungsgeräte knapp waren, kam die uralte Methode sehr oft zur Anwendung. Im Wohlstand geriet sie schnell in Vergessenheit, obwohl sie, sachgemäß angewendet, eine ungefährliche, häufig sehr rasch wirkende Heilmethode ist.
Wir leben in einer Zeit, in der rasche Therapieerfolge gewünscht sind. Viel zu oft werden vorschnell Antibiotika eingesetzt, um die Rückkehr ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Diese chemischen Mittel müssen ständig durch neue und stärkere Medikamente ersetzt werden. Demgegenüber bietet das Schröpfen den großen Vorteil, dass die Methode einfach und sicher in der Anwendung ist und ohne Medikament wirkt.
Mit Hilfe der Schröpfköpfe, die sich fest auf der Haut ansaugen und Hämatome (Blutergüsse) erzeugen, lassen sich Funktionsstörungen beheben, Schmerzen lindern, Krankheiten heilen. Vorzugsweise bei Erkältungskrankheiten, rheumatischen Beschwerden und bei schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur.
Ziel des Schröpfens ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu stärken, wenn diese von sich aus nicht dazu imstande sind. Durch das Schröpfen werden die Möglichkeiten, mit denen der Körper zur Abwehr von Krankheiten von Natur aus ausgestattet ist, angeregt und unterstützt.
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist ein Verfahren der Naturheilkunde und bereits seit etwa 2.000 Jahren bekannt. Während des Blutsaugens sondern die Egel verschiedene Stoffe in Blut und Gewebe ab. Dies macht man sich bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen und Schmerzen zunutze. Beim Saugen gibt der zunutze, zum Beispiel bei Entzündungen Blutegel Speichel in die Wunde ab – und der enthält einen ganzen Cocktail von Substanzen, die heilend wirken.
Blutegel saugen Blut, indem sie eine kleine Wunde in die Haut bohren und sich festsetzen. Mit ihrem Speichel geben sie dabei mindestens 30 verschiedene Substanzen in Blut und Gewebe ab. Diese wirken unter anderem gegen Schmerzen und Entzündungen – außerdem hemmen sie die Blutgerinnung. Eine dieser gerinnungshemmenden Substanzen ist Hirudin, eine weitere Calin. Letzeres bewirkt die bis zu 24 Stunden dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten, was einem sanften Aderlass gleichkommt.
Bei der Blutegeltherapie macht man sich vor allem die Wirkstoffe im Speichel der Parasiten zunutze. Aber auch dem Bissreiz und der Nachblutung nach dem Abfallen des Blutegels wird therapeutische Wirkung zugeschrieben.